Als Einrichtung mit Zertifizierung der Stiftung Kinder forschen bieten wir den Kindern vielfältige Anregungen und Erfahrungsmöglichkeiten zur spielerischen Erschließung ihrer Umwelt im Alltag. Die Erzieher*innen bekommen viele Tipps und Material bei interessanten Fortbildungen.

"Was hast du denn gelernt?" Jede Erzieherin, die nach einer Fortbildung wieder in den Kindergarten kommt, wird von einigen Kindern mit dieser Frage begrüßt.

Die Kinder im Fröbel Kindergarten Maria Montessori sind zwischen 3 und 6 Jahre alt. Sie stellen zahlreiche Fragen, die ihnen im Alltag begegnen. Gemeinsam mit ihren Erzieher*innen gehen sie mit Neugier und Experimenten den verschiedensten naturwissenschaftlichen Phänomen nach. Bei angeleiteten Angeboten und beim selbständigen Experimentieren haben die Kinder eine Menge Spaß und zeigen viel Interesse.

2022 - Forschen in der Natur

Im Sommer 2022 hatten wir wieder Besuch von Herrn Lohmer, der aus unseren Vorschulkindern richtige Forscherexperten rund um das Thema Luft machte. Für alle anderen war der Sommer ein Erforschen der Natur. Wir haben die Bäume auf unserem Außengelände erkundet und experimentiert:

  • Wir haben uns angeschaut, wie die Bäume uns Sauerstoff machen - ausnahmsweise durften dafür mal Blätter gepflückt werden, die wir mit Steinen in einer Schalte beschwert haben und dann kam Wasser in die Schale. Auf den Blättern konnte man dann langsam die Luftblasen sehen.
  • Wir haben beobachtet, wie sich die Temperatur im Baumschatten und in der Sonne verändert - dafür haben wir 2 Thermometer im Innenhof ausgelegt und sind mehrfach die Temperatur prüfen gegangen. Die Zahlen haben die Kinder dokumentiert.
  • Wir haben an den Bäumen mit einem Stethoskop gelauscht und konnte die Baumsäfte fließen hören - D: "An der Hainbuche hört man das am Besten. An denen da hinten hört man nix!",
  • Wir haben den Umfang der Bäume mit einem Maßband gemessen und ausgerechnet, wie alt die Bäume sind - C: "Mit dem Ipad- oder dem Handy-Taschenrechner geht das!" Manche Bäume sind nach unserer Rechnung schon 80 Jahre alt.
  • Wir haben anhand einer Baumscheibe durch Pusten und mit Spüli, die kleinen "Strohhalme", die im Baum das Wasser von den Wurzeln nach oben bringen, sichtbar gemacht

Spannend waren auch unsere Raupen, die schnell immer größer wurden, sich schließlich verpuppten und als wunderschöne Distelfalter ins Freie entlassen wurden. Unsere Ringelbox, in der Würmer aus Bioabfall und Papier neue Erde herstellen ist für längere Zeit in der Forscherecke eingezogen und kann dort bestaunt werden. Die Erde nutzen wir für unser Hochbeet im Innenhof. Dort wuchsen in diesem Jahr erstmalig aus Samen Tomaten, Gurken und Salat. Das war eine tolle Ernte. 

 

Forscherzeit - gleich geht es ans selbstständige Experimentieren

2021 - Forschen mit Lohmi

Da coronabedingt viele Ausflüge für die Vorschulkinder nicht möglich waren, suchten wir nach Möglichkeiten ihnen trotzdem neue Erfahrungen zu bieten. Unsere Wahl fiel auf Herrn Lohmer und seine kunterbunte Umwelt. Mit den 5-und 6jährigen Kindern forschte er vier Tage lang rund um das Thema "Was kann Luft?". In verschiedenen Experimenten fanden die Kinder die Antworten auf viele Alltagsfragen:

Ist ein ausgetrunkenes Wasserglas "leer" oder enthält es Luft? Es konnte bewiesen werden, dass eine leere Plastikflasche in eine Wasserwanne gehalten, LUFTblasen erzeugt, also nicht wirklich leer ist.

Aus einem Gummibärchen, Teelicht und Wattepad entstand in einem Glas ein Tauchboot, das sein Vorbild auf dem Rhein hat. Die Gummibärchen tauchten bei allen Forschern trocken wieder auf.

Luft kann auch Duften. Die Vorschulkinder fingen in Form von Parfum den Duft von Lavendel ein. Nach der Ansprengenden Vorarbeit mit Mörser und Stampfer gab es für alle ein eigenes Fläschchen Lavendelparfum.

Für Staunen sorgte der Feuerlöscher aus der Luft von Backpulver und Essig. Diese Mischung veränderte die Luft und plötzlich konnten die Kinder damit eine Kerzenflamme löschen.

Den Wochenabschluss bildete eine Vorführung für die Eltern der Vorschulkinder. Sie durften ihr Lieblingsexperiment präsentieren und ernteten begeisterten Applaus. Nach morgendlichem Lampenfieber und aufregenden Präsentation hatten die Kinder viel Spaß an der von Herrn Lohmer präsentierten Clownsnummer. Die Eltern staunten darüber, was die Kinder in dieser Woche alles erlebt hatten und freuten sich über die anschaulichen Versuche mit Alltagsbezug.

Unser Papiermüll - alles für die Tonne?
Nein! Wir zerkleinern den Müll und machen mit Wasser Papierbrei daraus
Jetzt können wir unseren Müll selber recyclen
Unser selbstgeschöpftes Papier

2020 - Vom Regenwald zum Recycling

Ein Kind aus unserem Kindergarten war mit seiner Familie für 4 Monate in Panama und Costa Rica. Die anderen Kinder wollten wissen, wo diese Länder liegen. Wir haben sie auf dem Globus und im Atlas gesucht. Im Kinderatlas waren auch die Tiere zu sehen, die dort leben. Da wir über einige Tiere gar nichts wussten, haben wir mit den größeren Kindern in Büchern und im Internet recherchiert und in gemeinsamen Kreisen die Tiere besprochen.

Eins davon war ein Buch, in dem auch die Abholzung des Regenwaldes thematisiert wurde. Gemeinsam haben wir überlegt, was aus dem Holz gemacht wird und wo uns Holz im Alltag überall begegnet. Wir haben den Papiermüll von 2 Wochen gesammelt und geschaut, wie viel Müll bei uns überhaupt anfällt. Das war viel weniger als erwartet. Die Kinder waren von sich aus schon sparsam mit dem Papier und bemalen die beide Seiten eines Blattes. Den entstandenen Papiermüll haben wir in kleine Stücke gerissen und zu Papierbrei verarbeitet. Die Kinder stellten fest, dass das Papier, das wir selbst geschöpft haben, anders ist als unser Malpapier. Wir probierten verschiedene Papierbreirezepte aus und verarbeiteten das selbstgeschöpfte Papier in Lesezeichen.

Die Kinder schauten nun auch bei gekauftem Papier auf die verschiedenen Siegel, um zu wissen woraus das Papier ist und um den Regenwald und die Tiere dort zu schützen. Unsere kleinen Forscher waren begeistert und wir sind wieder als Haus der kleinen Forscher zertifiziert worden.

2020 - Aus Samen wächst etwas

In der Vorbereitung auf Ostern ist es bei uns im Kindergarten Tradition, Weizensamen in Erde zu säen und bis Ostern zu versorgen, damit Weizengras für die selbstgebastelten Osterkörbchen wachsen kann.

Im März 2020 sind wegen des Coronavirus die meisten Kinder zuhause. Mit den Kindern im Kindergarten haben wir daher eine Anleitung für sie erstellt:

1. Etwa 2 Esslöffel Weizen in reichlich Wasser zwei Tage einweichen

2. Eine kleine Schale oder ähnliches zu zwei Dritteln mit Erde füllen

3. Den eingeweichten Weizen darauf verteilen

4. Mit Wasser gießen

5. An einem warmen sonnigen Platz stellen

Jeden Tag etwas gießen und beobachten, wie aus den Weizensamen Wurzel und Grün wachsen. Bei guter Pflege gibt es dann schönes grünes Weizengras fürs Osternest.

Viel Spaß dabei.

2020 - Händewaschen kann doch jedes Kind

Warum müssen wir denn immer Seife benutzen zum Händewaschen? Die Erinnerung der Eltern und Erzieher*innen brachte im März die Kinder dazu, sich näher mit dem Coronavirus auseinanderzusetzen.

Das Waschen der Hände mit Seife zerstört die Viren. Diese haben eine Fetthülle, die Seife macht diese Hülle und damit das Virus kaputt.

Das guckten wir uns genauer an: In eine Flasche mit Wasser gaben wir etwas Öl. Dieses bildete auch bei kräftigem Schütteln immer wieder eine eigene Schicht. Ebenso war es mit Öltropfen auf unseren Händen. Nur mit Wasser ging sie nicht weg.

Nun fügten wir etwas Seife dazu… und unsere Hände wurden wieder ölfrei. In der Flasche ließen sich Wasser und Öl mit Seife nun doch mischen. So lässt sich mit Seife auch der Corona-Virus von unseren Händen entfernen.

Um sich vor Corona und allen anderen Atemwegserkrankungen zu schützen, hilft vor allen, auf persönliche Hygiene zu achten: häufiges Händewaschen, Schneuzen in die Ellenbeuge, sich selbst nicht ins Gesicht fassen, Abstand halten beim Husten und Niesen, Einwegtaschentücher benutzen.

Die Kinder konnten die Vorsichtsmaßnahmen gut nachvollziehen und zeigten einander, wie man richtig Hände wäscht.

2019 - Feuer und Flamme

Im November beschäftigten sich die Kinder und Erzieher*innen mit dem faszinierenden, heißen Element.

Sie forschten und entdeckten bei Experimenten, was brennt und was nicht brennt. Manche Sachen brannten lichterloh, wie zum Beispiel Watte, andere glühten wie Holzhäcksel weiter, auch wenn keine Flamme mehr zu sehen war. Die Kinder trugen eine Menge Zündstoff zusammen und probierten mit viel Spannung und Spaß aus, bevor sie alles löschten. Gummibärchen rochen wie Zuckerwatte und Papier verbrannt zu Asche...

Sie übten mit Streichhölzern Kerzen anzuzünden und den achtsamen Umgang mit Flammen. Auch das Auspusten der Kerzen war eine Herausforderung, und es wurden Alternativen ausprobiert. Die erworbenen Fähigkeiten finden in der Adventszeit sicher noch oft Anwendungsmöglichkeiten.

Die wichtigsten Regeln zum Umgang mit Feuer waren schnell allen klar:

  • Nie ohne einen Erwachsenen.
  • Wasser zum Löschen bereit halten.
  • Vom Körper weg, zur Kerze hin anzünden. 
  • Nie die brennende Kerze alleine lassen.

Beim Rundgang durch den Kindergarten wurden die Fluchtwege gesucht, Hinweisschilder entdeckt und die Rauchmelder gezählt. Auch zuhause wurde sich auf die Suche gemacht  und genau weitergegeben, was jeder tun kann, um Brände zu vermeiden. 

So mischte sich die Brandschutzerziehung mit dem faszinierenden Hantieren mit Feuer.

 

2018 - Was Wasser alles kann...

Zum Einstieg im gemeinsamen Kreis erkundeten wir die Unterschiede zwischen Holzhäcksel, Sand und Wasser. Wie fühlen sich die verschiedenen Materialien an, wie riechen sie und wie lassen sie sich transportieren. Holzhäcksel ist stark, pieksig und jedes Stück fühlt sich anders an. Sand ist weich und rieselt aus der Hand. Wasser ist nass und fließt ganz schnell weg – welche Superkräfte soll es bloß haben?

Mit unseren 3 bis 6 jährigen Forschern wurden Experimentierplätze vorbereitet, an denen fleißig erforscht wurde, was in Wasser schwimmt und was nicht.

Mit Münzen wurden Wasserberge in Messbechern erzeugt und Tropfenberge auf einzelnen Münzen angehäuft. Die Wassertröpfchen halten sich aneinander fest und sind zusammen stark, das war gut zu sehen.

Mit Strohhalmen, Wasser, viel Puste und ein bisschen Spüli wurden tolle Schaumberge erzeugt und kichernd begutachtet. Wer bekommt wohl den größten Schaumberg?

Wasser und Spüli ergeben tollen Schaum, doch Wasser und Öl, die mögen sich nicht – das war schnell klar. Gemeinsam in einer Flasche, in unterschiedlichen Farben eingefärbt, konnten mit aller Kraft geschüttelt werden. Kurz entstand eine Mischfarbe, doch schnell trennten sich Öl und Wasser wieder.

Beim Färben von Wasser ging es bunt zu. In Reagenzgläsern wurde mit Krepppapier Wasser in Rot, Blau und Gelb gefärbt und mit Pipetten vermischt. Die verschiedenen Farben wurden in Eiswürfelbehältern eingefroren und bei weiteren Experimenten in warmen, kalten und salzigen Wasser aufgelöst. Dabei gab es tolle Effekte zu bestaunen.

Auch die Wasser-Spiel-Station war bei allen sehr beliebt. Mit verschiedenen Messbechern, Trichtern, Pipetten, Korken und viel Wasser wurde eingeschüttet, umgefüllt und abgemessen.

In verschiedenen Entdecker-Flaschen gab es allerhand zu bestaunen. Besonders gestaunt haben die Kinder über die Lupen-Flasche, in der nur Wasser ist. Dadurch wird alles größer und genauer zu erkennen. Unsere Plastiktüten-Qualle wurde bald zum Kindergarten-Haustier erklärt und gerne bei Schwimmen beobachtet. Die Entdecker-Flaschen werden uns sicher noch eine Weile erhalten bleiben und im Alltag weiter genutzt.

Das Forschen und Entdecken hat allen viel Spaß gemacht und zum Abschluss gab es für jeden Forscher eine Entdecker-Flasche zum Mitnehmen für zuhause.